PieMessage: iMessage auf Android nutzen

Es ist wahrlich nicht so einfach, alle seine Kontakte auf dem Smartphone zu organisieren – vor allem dann nicht, wenn es um das Thema Nachrichten verschicken geht. Während früher einfach eine klassische SMS geschickt wurde, die jeder mit seinem Handy empfangen konnte, gibt es heute quasi mehr Messenger als Sand am Meer.
WhatsApp, Skype, Threema, iMessage und Co – wer einen großen Freundes- und Bekanntenkreis hat, braucht bald einen eigenen Organizer, um sich zu merken, welcher Freund und welche Freundin auf welchem Weg per Kurznachricht zu erreichen ist. Apples iMessage zum Beispiel ist Apple-Geräten vorbehalten, läuft also nur auf iOS-Geräten, der Apple Watch und Macs. Schickt man mit iMessage eine Nachricht an jemanden, der kein iMessage installiert hat, weil er schlicht und ergreifend kein Apple-Gerät sein Eigen nennt, wird die Nachricht nicht als kostenlose Textmitteilung über das Internet verschickt, sondern als kostenpflichtige SMS. Hat man keine SMS-Flatrate im Vertrag oder auf der Prepaid-Karte gebucht, wird das schnell zum teuren Vergnügen…

iMessage auch auf Android

Zumindest für dieses Problem gibt es eine Lösung. Denn dank der App PieMessage lässt sich Apples Nachrichtendienst auch auf einem Android-Gerät nutzen. Entwickelt wurde die Software als Open-Source-Projekt von Eric Chee. Download und Nutzung sind entsprechend kostenlos. Ganz ohne Apple geht es dann aber doch nicht. Denn das sich derzeit noch im Prototypstadium befindliche PieMessage ist keine Standalone-Lösung. Es wird aktuell ein Mac mit OS-X-Client benötigt, um die Nachrichten auf das Android-Device weiterzuleiten.
Damit löst PieMessage aber eines der größten Probleme, die bei bisherigen Versuchen auftraten, iMessage auf die Android-Plattform zu bringen. Denn frühere Lösungen setzten auf zwischengeschaltete Server, die die Nachricht entsprechend weiterverschickt haben – entweder vom Apple-Gerät ans Android-Gerät oder umgekehrt. Hierbei gibt es aber große Sicherheitsbedenken und ein Datenschutzproblem, da die Nachrichten auf einem fremden Server gespeichert und verarbeitet werden, dem Nutzer also die Kontrolle entzogen wird. Dieses umgeht Eric Chee mit seinem PieMessage, da die Weiterleitung über den eigenen Mac des Nutzers erfolgt. Allerdings ist die Anzahl der potentiellen Kunden wohl recht begrenzt, da Mac-Nutzer häufig auch ein iPhone besitzen – und nicht die Produkte des Konkurrenten Android.
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PieMessage auch für Windows-PCs

Diesem Problem ist sich auch der Entwickler von PieMessage bewusst. Auf Macs läuft das Programm mit einem AppleScript in Verbindung mit einem Java Web Server. Eine API soll nun dabei helfen, PieMessage vom Mac loszulösen und auch auf Windows-Rechner sowie im Web nutzbar zu machen. Hierbei hat aber auch Apple ein Wörtchen mitzureden, denn sie können Chee jederzeit die Arbeit untersagen, wenn Veränderungen in OS X nötig sind.
Bislang kann PieMessage Nachrichten in Einzelchats versenden, unterstützt aber auch Gruppenunterhaltungen. Hier gibt es allerdings noch Probleme beim Versenden der Nachrichten. Auch die Frage, ob die Übertragung von Mac zum Android-Gerät ausreichend gesichert ist, ist noch nicht abschließend geklärt. Gerade iMessage von Apple ist für eine hohe Datensicherheit dank seiner starken Verschlüsselung bekannt. Es wartet also noch einiges an Arbeit auf Chee. Die Idee hinter PieMessage klingt aber vielversprechend und könnte das Chaos mit den verschiedenen Message-Diensten verringern…

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